Baf­fous Bericht

BaffouBaf­fous Bericht
Hal­lo, mein Name ist Baf­fou … mei­nen Namen kann­ten die net­ten Zwei­bei­ner von der Tier­ret­tung Süd­ba­den aber nicht, als sie mich schwer ver­letzt zum Tier­arzt gebracht haben und mei­ne gelieb­te Dosi haben die auch nicht gefun­den. Aber jetzt mal der Rei­he nach: Es war ein Kater­alp­traum, als ich Mit­te Febru­ar einen Unfall hat­te, mit einem Auto neh­men die Zwei­bei­ner an, ich kann mich gar nicht erin­nern. Es war ein­fach nur ein Alp­traum und ich muss­te wirk­lich um mein jun­ges Kater­le­ben kämp­fen. Es war furcht­bar kalt, ich konn­te mei­ne Hin­ter­bei­ne nicht mehr bewe­gen und zog mich an den Vor­der­bei­nen durch den Schnee zum nächs­ten Haus, um die Zwei­bei­ner laut rufend auf mein Elend auf­merk­sam zu machen. Dem Kat­zen­gott sei Dank, ich wur­de gehört und so kam es, dass die Tier­ret­tung Süd­ba­den mich ein­ge­sam­melt hat und mich zum Tier­arzt gebracht hat. Dort wur­de ich unter­sucht, es war warm, ich bekam zu fres­sen und dann tat mir auch nix mehr weh. Obwohl das Men­schen­per­so­nal gut funk­tio­nier­te, war mir doch elend. Ich fühl­te, dass es mir über­haupt nicht gut geht und unter all den Zwei­bei­nern, roch kei­ner wie mein Frau­chen. Ich ver­miss­te ihre beru­hi­gen­de Stim­me, ihre Nähe … die Art wie sie Baf­fou sagt. Schö­ner Mist! Da hör­te ich die Weiß­kit­tel reden, dass ich ope­riert wer­den müs­se, aber sie nix für mich tun kön­nen, solan­ge mein Mensch nicht gefun­den ist und sein OK gibt. Frau­chen, Dosi­ne … wo bist du nur? Mir macht das alles Angst! Was dann pas­sier­te, hat mei­ne Dosi mir schon hun­dert Mal erzählt, aber ich mags immer wie­der hören. Zusam­men mit der Kat­zen­hil­fe Radolf­zell hat eine Frau, die über mich im Inter­net gele­sen hat, eine Spen­den­ak­ti­on via Face­book ins Leben geru­fen und schnief, schluck, mia­ou, ganz vie­le Zwei­bei­ner haben für mich Geld gespen­det, damit genug Men­schen­mäu­se für mei­ne OP zusam­men kom­men. Und obwohl mein Frau­chen nicht bei Face­book ist, hat sie erfah­ren, dass ich inzwi­schen ein Face­book­star gewor­den bin mit ganz vie­len Fans und über die Tier­re­tung und die Kat­zen­hil­fe hat sie erfah­ren, wo ich bin und wie schlecht es mir geht. Sie ist sofort zum Tier­arzt gefah­ren, war glück­lich und trau­rig zugleich, denn die OP so vie­le Men­schen­mäu­se kos­ten soll­te, dass mein Frau­chen min­des­tens 2 Jah­re jagen müss­te, um die zu bezah­len. Frau­chen war ver­zwei­felt, sie hat­te Angst um mich und mach­te sich Sor­gen wegen irgend­et­was was Geld heißt. Ich hat­te aber von mei­ner Fan­ge­mein­de schon ein dickes Spen­den­kon­to und die Leu­te von der Kat­zen­hil­fe haben mei­ner Men­schen­frau einen Kre­dit für die OP Rest­sum­me gege­ben, denn mei­ne Dosi abstot­tern kann. Gott sei Dank, bei ihrem Jagd­glück wären wir nie an die Mäu­se gekom­men. Die Weiß­kit­tel auf zwei Bei­nen haben mich dann müde gemacht und als ich auf­ge­wacht bin, hat­te ich eine Nar­be auf dem Rücken und eine neue Fri­sur drum rum. Mir war das alles egal, denn als ich die Augen auf­ge­macht hat­te, war mei­ne Dosi bei mir, hat Baf­fou geflüs­tert und mich nach Hau­se gebracht, wo alles nach mir riecht und ich der Chef bin und man weiß, was ich ger­ne im Napf habe. Ich glau­be alles wird gut, auch wenn ich sehr ruhig sein muss, damit mei­ne ope­rier­ten Hüft­brü­che gut zusam­men­wach­sen. Wenn ich in mei­nem Kat­zen­korb lie­ge und zur Erho­lung so vor mich hin­dö­se, träu­me ich von all den Men­schen, die mir und mei­ner Men­schen­frau gehol­fen haben und stel­le mir vor, wie ich über Wie­sen ren­ne, hüb­schen Kat­zen­mä­dels nach­pfei­fe und Mäu­se jage für all die Zwei­bei­ner, die mir gehol­fen haben. Ich wuss­te auf euch Zwei­bei­ner kann ich bau­en … ihr seid viel bes­ser, als ihr immer von euch denkt. So jetzt muss ich wie­der um mei­ne Gene­sung küm­mern und mich ausruhen.
© Petra Brög