Kas­tra­ti­on ver­hin­dert Katzenelend

Pres­se­mit­tei­lung der Bundestierärztekammer:

Kas­tra­ti­on ver­hin­dert Katzenelend

“Bonn (BTK) — Kat­zen und Kater, beson­ders frei lau­fen­de, soll­ten jetzt kas­triert wer­den. Die Bun­des­tier­ärz­te­kam­mer (BTK) bit­tet alle Kat­zen­hal­ter um ihre Hil­fe, das Elend vie­ler Tie­re zu ver­hin­dern. Nicht von unge­fähr stell­ten die Ägyp­ter die Göt­tin der Frucht­bar­keit in Gestalt einer Kat­ze dar. Schließ­lich zeu­gen ein Kat­zen­paar und sei­ne Wel­pen in zehn Jah­ren sta­tis­tisch gese­hen ca. 80 Mio. Nach­kom­men. Doch so ent­zü­ckend jun­ge Kätz­chen auch sind — bei wei­tem nicht alle fin­den lie­be­vol­le und ver­ant­wor­tungs­be­wuss­te Besit­zer. Noch immer wer­den vie­le Kat­zen­jun­ge auf bru­ta­le Wei­se getö­tet oder ein­fach ausgesetzt.

Die Über­le­ben­den ver­wil­dern, sind meist unter­ernährt und ver­en­den oft genug jäm­mer­lich an Infek­ti­ons­krank­hei­ten wie bei­spiels­wei­se der Kat­zen-Leu­ko­se oder dem so genann­ten “Kat­zen­schnup­fen”. Vie­le Tie­re wer­den auch über­fah­ren oder von Jägern erschos­sen — Gefah­ren, denen natür­lich jede Kat­ze aus­ge­setzt ist, die sich frei bewe­gen darf. Aller­dings strei­fen paa­rungs­be­rei­te Kat­zen und Kater deut­lich wei­ter und aus­gie­bi­ger her­um als ihre kas­trier­ten Art­ge­nos­sen. Die Kas­tra­ti­on wirkt außer­dem auch direkt lebens­ver­län­gernd: Es ist erwie­sen, dass bei Tie­ren bei­der­lei Geschlechts vie­le hor­mon­ab­hän­gi­ge Erkran­kun­gen ver­hin­dert oder zumin­dest dras­tisch redu­ziert wer­den. Dazu gehö­ren Gesäu­ge­tu­mo­ren, Gebär­mut­ter­ent­zün­dun­gen, Pro­sta­ta­er­kran­kun­gen oder Hoden­krebs. Die Metho­de der medi­ka­men­tö­sen Emp­fäng­nis­ver­hü­tung (“Kat­zen­pil­le”) als Alter­na­ti­ve zur Kas­tra­ti­on ist dage­gen mit Risi­ken für die Gesund­heit ver­bun­den. Zudem ist sie bei Tie­ren, die frei­en Aus­lauf haben, sehr unsicher.

Als wich­ti­ger zusätz­li­cher Vor­teil der Kas­tra­ti­on gilt, dass sich das Zusam­men­le­ben von Kat­ze und Mensch nach der Ope­ra­ti­on oft erheb­lich ange­neh­mer gestal­tet. Denn eine Kat­ze wird nicht mehr rol­lig und näch­te­lan­ge Jaul­kon­zer­te gehö­ren der Ver­gan­gen­heit an. Der Urin kas­trier­ter Kater ver­liert sei­nen absto­ßen­den Geruch und bis zu 90% der Tie­re stel­len nach dem Ein­griff das Urin­mar­kie­ren ein.

Kas­tra­ti­on: Voll­stän­di­ges Ent­fer­nen der Keim­drü­sen (Hoden bzw. Eierstöcke)

Ste­ri­li­sa­ti­on: Abbin­den oder Durch­schnei­den der Samen­strän­ge bzw. Eilei­ter; die hor­mo­nel­le Funk­ti­on der Keim­drü­sen bleibt erhal­ten — das heißt auch der Fort­pflan­zungs­trieb mit allen dazu­ge­hö­ri­gen Ver­hal­tens­wei­sen! (Anmer­kung CAT-CARE: Aus die­sem Grund und den damit ver­bun­de­nen gesund­heit­li­chen Risi­ken wird in der Pra­xis heu­te von der Ste­ri­li­sa­ti­on abge­se­hen und eine Kas­tra­ti­on vorgezogen!)”